Grundstein für nachhaltige Entwicklung ist das dreijährige Projekt "W-E-G"
Motivationsförderung im Team, gesundheitsförderndes Arbeiten, ein guter Einblick in die Wirtschaftsplanung und in rechtliche Grundlagen – diese und weitere Themen standen 2018 auf der Wunschliste der Führungskräfte des Verbands, um besser für den zukünftigen Arbeitsalltag gerüstet zu sein. Auf Grundlage dieser Vorschläge entstand das Projekt W-E-G, das im Rahmen des Programms rückenwind+ vom Bundesministerium für Arbeit und soziales sowie vom Europäischen Sozialfonds gefördert wird.
Das breit angelegte Personal- und Organisationsentwicklungsprojekt verstand sich als Grundstein für eine nachhaltige Entwicklung des Verbands. In insgesamt acht inhaltlichen Modulen, die sich an die (Nachwuchs-)Führungskräfte und die Mitarbeitenden des Verbands richten, wurden die Teilnehmenden in unterschiedlichsten Bereichen qualifiziert. Im Kontext „Gute Führung – Gesundes Arbeiten“ ließen sich die Angebote innerhalb des Projekts in drei große Bereiche aufteilen.
Im Bereich der Führungskräfteentwicklung setzen sich Vorstand und Bereichsleitungen mit dem Systemischen Führen auseinander. Dabei geht es um ressourcen- und lösungsorientiertes Arbeiten, wobei manchmal auch ungewöhnliche Wege zur Meisterung einer Herausforderung führen. In weiteren Modulen werden alle (Nachwuchs-)Führungskräfte in den Bereichen Mitarbeitermotivation, Kommunikation, Zielsetzung, Konfliktmanagement, ressourcenorientierte Planung, Wirtschaftsplanung und Arbeitsrecht geschult. Zudem beschäftigen sich die Führungskräfte und Stabsstellen mit den Chancen und Möglichkeiten, die die Digitalisierung für den Verband mit sich bringt.
Module:
Im Bereich Kinästhetik geht es um „aktivierende Pflege“. Die Module richten sich an die Fachbereiche Pflege und Betreuung. Hier werden sieben Basiskurse inkl. eines individuellen Coachings am Arbeitsplatz angeboten. Darüber hinaus werden einige Teilnehmer in einem Aufbaukurs als Multiplikatoren qualifiziert, die auch über die Laufzeit des Projekts hinweg als Ansprechpartner für das Thema Kinästhetik in den Einrichtungen des Verbands fungieren sollen.
Module:
Der Bereich Prävention richtet sich mit den Modulen „Burnout-Prävention“ und „Gewalt-Prävention“ an betroffene und interessierte Mitarbeitende aus allen Bereichen des Verbands. Hierbei geht es einerseits darum, Warnzeichen für eine drohende Überforderung bei sich selbst und bei anderen wahrzunehmen und angemessen zu reagieren. Andererseits werden die Teilnehmenden in einem konstruktiven und deeskalierenden Umgang mit Gewalt geschult, was insbesondere in der Pflege und Betreuung zunehmend an Bedeutung gewinnt. Darüber hinaus durchlaufen einige Teilnehmende eine Qualifizierung zur Präventionsberatung. Das Ziel ist es hierbei, in den einzelnen Fachbereichen des Verbands feste Anlaufstellen zu etablieren, an die sich die Mitarbeitenden mit Themen wie Belastung, Überforderung, Übergriffen oder Gewalterfahrungen wenden können.
Module:
Das Projekt W-E-G wurde ab sofort durch eine wissenschaftliche Studie der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg begleitet. Gemeinsam mit den Psychologinnen Prof. Dr. Christine Syrek und Joline Baumbach wollten wir herausfinden, welche Auswirkungen die Projektinhalte auf die Mitarbeitenden und Führungskräfte unseres Verbands haben und welche Seminare sie am besten in ihrem (Arbeits-)Alltag unterstützen können. In regelmäßigen Online-Befragungen wurden z.B. Fragen zu Arbeitseinstellungen, Belastungen und Wohlbefinden gestellt und die besuchten Seminare bewertet.
Das Projekt richtete sich an alle Führungskräfte sowie an die Mitarbeitenden des Caritasverbands Rhein-Sieg e.V.
Ja. Mitarbeitende, die während der Projektlaufzeit ihre Tätigkeit beim Caritasverband Rhein-Sieg e.V. begonnen haben, konnten an den Workshops teilnehmen, sofern noch freie Plätze verfügbar waren.
Das Projekt W-E-G wurde durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert. Die Gesamtkosten von knapp 800.000 € wurden zu 50 Prozent aus Eigenmitteln des Caritasverbands Rhein-Sieg e.V. getragen, 50 Prozent werden aus ESF-Fördermitteln finanziert.
Das Projekt erstreckte sich über drei Jahre - von Juni 2019 bis Mai 2022.
W-E-G ist nicht als abgeschlossene Qualifizierungsmaßnahme gedacht, sondern als Startpunkt für eine nachhaltige Entwicklung des Caritasverbands Rhein-Sieg e.V. konzipiert. So sollen Prozesse oder Maßnahmen, die durch das Projekt initiiert werden, fortgeführt werden. Ansatzpunkte bieten dabei die Inhalte erfolgreicher Module sowie weitere Ideen und Anregungen der Teilnehmenden. Zum Ende der Projektlaufzeit soll mit den Beteiligten ein entsprechender Fahrplan erstellt werden. Besonderer Fokus soll dabei auf der betrieblichen Gesundheitsförderung sowie auf einem Onboarding-Prozess für Führungskräfte liegen.